Kosten eines Pflegeheims - für viele eine Unbekannte!
In Deutschland gibt es mehr als vier Millionen Pflegebedürftige, rund 20 Prozent davon werden vollstationär in Pflegeheimen betreut. In den nächsten Jahren wird der Pflegebedarf ...
Seit 2011 gibt es den Prüfdienst der PKV. Neben dem Medizinischen Dienst der gesetzlichen Krankenversicherung ist er für den sogenannten „Pflege-TÜV“ zuständig. So werden die vorgeschriebenen jährlichen Qualitätsprüfungen der ambulanten, stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen in Deutschland bezeichnet. Zum 1. Januar 2023 wird der Prüfdienst der PKV in die neu gegründete Careproof GmbH überführt.
Bisher sind die 150 Qualitätsprüferinnen und -prüfer des PKV-Prüfdienstes als Angestellte des PKV-Verbandes tätig. Der Prüfdienst bildete dort organisatorisch eine eigene Abteilung im Rahmen des Verbandes. Die Prüfungstätigkeit wurde und wird von einer Zentrale in Köln aus gesteuert. Die Prüferinnen und Prüfer sind dagegen dezentral in der ganzen Bundesrepublik tätig. Üblicherweise handelt es sich um Pflegefachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung, die selbst zuvor in einer Pflegedienstleistung gearbeitet haben. 80 Prozent der Prüferinnen und Prüfer besitzen außerdem eine Auditoren-Qualifikation als Voraussetzung für eine Prüfungsleitungs-Funktion.
Aus der Prüfdienst-Abteilung des PKV-Verbandes wird mit der Careproof GmbH ein rechtlich selbständiges Unternehmen. Der PKV-Verband ist und bleibt mit 100 Prozent Anteil Alleineigentümer. Die Gründung ist bereits im November erfolgt, die Gesellschaft nimmt aber erst zum Jahreswechsel offiziell ihre Arbeit auf. Unternehmenssitz ist ebenfalls Köln, der Personalbestand des bisherigen PKV-Prüfdiensts wird 1 : 1 in die neue Gesellschaft übernommen.
Als Begründung für die „Verselbständigung“ wird genannt, dass man den Prüfdienst weiter stärkenwolle - u.a. durch höhere Eigenständigkeit bei Entscheidungen und kürzere Entscheidungswege. Davon sollen insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren. Mit einem eigens kreierten Logo will der Prüfdienst auch nach außen mehr Sichtbarkeit zeigen.
Der Prüfdienst bzw. die neue Careproof GmbH übernimmt 10 Prozent der jährlichen Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen. Diese Quote entspricht in etwa dem Anteil der Privatversicherten an der Gesamtbevölkerung. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet das rund 3.500 Prüfungen pro Jahr. Die Beauftragung erfolgt über die Landesverbände der Pflegekassen. Diese achten auf die Einhaltung der Prüfungsquote und entscheiden nach dem Zufallsverfahren, ob ein Prüfauftrag an den PKV-Prüfdienst bzw. Careproof oder an den jeweils zuständigen regionalen Medizinischen Dienst vergeben wird.
Nach eigenem Selbstverständnis sieht sich der Prüfdienst nicht nur als „Kontrollinstanz“, sondern auch als Berater der Pflegeeinrichtungen. Die Prüfung, ob die Pflegeeinrichtungen die Leistungs- und Qualitätsanforderungen nach dem Sozialgesetzbuch erfüllen, sei zwar eine wichtige und unbedingt zu erfüllende Aufgabe. Man wolle aber Qualitätsprüfung auf Augenhöhe. Wenn gewünscht, berate man Einrichtungen auch zu möglichen Verbesserungen der Ergebnisqualität. Auf jeden Fall nähmen sich die Prüferinnen und Prüfer immer genug Zeit für ihren Auftrag. Die Prüfungsdauer sei dafür stets auf zwei Tage angelegt.
Careproof ist nicht das einzige Tochterunternehmen des PKV-Verbandes. Mit Medicproof besteht ein weiterer Dienst, der für die Begutachtung der Pflegebedürftigkeit von Privatversicherten zuständig ist. Qualitätsprüfung der Pflegeeinrichtungen und Pflegebegutachtung sind damit auf PKV-Seite getrennt. Im gesetzlichen Bereich werden beide Aufgaben vom Medizinischen Dienst wahrgenommen. Drittes Unternehmen im Bunde ist compass, eine Unternehmen des PKV-Verbandes für private Pflegeberatung.