PKV Bilanz: 2023 war ein Jahr mit starkem Wachstum

News-Artikel vom: 06.02.2024

Das alte Jahr ist gerade erst vergangen, schon kann der PKV-Verband Zahlen zur Geschäftsentwicklung der privaten Krankenversicherer in 2023 vorlegen. Längst nicht jede mit Statistiken befasste Institution ist so schnell. Die Zügigkeit bei der Veröffentlichung dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Branche eine insgesamt positive Bilanz für das abgelaufene Jahr ziehen kann. Hier die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten im Überblick.

Noch nie hatten so viele Menschen in Deutschland eine private Krankenversicherung. Fast jeder zweite Bundesbürger verfügt über mindestens einen Vertrag bei einem PKV-Anbieter. Insgesamt bestanden 2023 fast 38,7 Mio. Versicherungen - 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurde der seit Jahren zu beobachtende Wachstumspfad weiter beschritten.
 

Abschmelzungsprozess gestoppt - erstmals wieder mehr Krankenvollversicherte 

Das Wachstum ist in erster Linie durch das Zusatzversicherungsgeschäft getrieben. Von den 38,7 Mio. Policen entfallen 30 Mio. oder 77,5 Prozent auf Zusatzversicherungen. Mit einer Wachstumsrate von 2,5 Prozent entwickelte sich dieses Geschäft auch überproportional gut. Immerhin nahm erstmals seit Jahren auch die Zahl der Versicherten mit einer privaten Krankenvollversicherung wieder zu. Sie stieg auf 8,71 Mio. Versicherte. Das Plus von 0,03 Prozent nimmt sich zwar recht bescheiden aus, damit konnte aber der langjährige langsame Abschmelzungsprozess nicht nur gestoppt, sondern sogar ins Gegenteil verkehrt werden.

Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr 164.100 Personen von der GKV in die PKV - zogen also die private Krankenvollversicherung dem gesetzlichen Krankenschutz vor. In umgekehrter Richtung - von der PKV in die GKV - wechselten 116.100 Personen. Dieser Wechsel ist in erster Linie dadurch bedingt, dass wieder Versicherungspflicht in der GKV eintrat - zum Beispiel durch Aufgabe einer selbständigen Tätigkeit und Wiederaufnahme einer abhängigen Beschäftigung. Es verbleibt ein positiver Wanderungssaldo von 48.000 Personen zugunsten der PKV. Positive Wanderungssalden gab es zum Teil auch in den letzten Jahren. Dass die Zahl der Krankenvollversicherten trotzdem abnahm, hatte seinen Grund vor allem in der demografischen Entwicklung: es starben mehr Versicherte weg als neu hinzukamen.
 

Alterungsrückstellungen auf Rekordniveau

Die Demografie prägt auch die „Altersvorsorge“ der privaten Krankenversicherer. Um den altersbedingten Beitragsanstieg abzufedern, bilden die Versicherer Alterungsrückstellungen. Dafür gibt es gesetzliche Vorgaben, viele Versicherer gehen freiwillig noch darüber hinaus. Insgesamt erreichten die Rückstellungen im vergangenen Jahr mit 328,6 Mrd. Euro ein neues Rekordniveau. Den Rückstellungswerten stehen entsprechende Kapitalanlagen der Versicherer gegenüber. Die Rahmenbedingungen für den Anlageerfolg sind nach einer langjährigen Niedrigzinsphase durch den inzwischen erfolgten Zinsanstieg wieder günstiger geworden.
 

Ein Drittel mehr Betriebe nutzen die betriebliche Krankenversicherung 

Als besonders dynamisches Wachstumsfeld erwies sich 2023 einmal mehr die betrieblichen Krankenversicherung - kurz: bKV. Hier schließen Arbeitgeber für Beschäftigte im Rahmen einer Gruppenversicherung privaten Krankenzusatzschutz ab. Die bKV ist eine betriebliche Sozialleistung und lässt sich im Sinne des Employer Branding sehr gut vermarkten. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ist die bKV interessant, weil sie vergleichsweise einfach umzusetzen ist und wenig Verwaltungsaufwand verursacht.

Jahrelang fristete die bKV ein Schattendasein, weil die steuerliche Behandlung von Arbeitgeberleistungen zu den Versicherungsbeiträgen strittig war. Seit dies - zugunsten der Beschäftigten – geklärt ist, wächst dieses Geschäftsfeld. Fast 37.000 Betriebe machten 2023 von dem Instrument Gebrauch - ein Drittel mehr als im Vorjahr. Fast zwei Mio. Beschäftigte kommen jetzt in den Genuss von günstigen PKV-Zusatzleistungen , rund 200.000 mehr als im Vorjahr.

 

 

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