PKV - Vorsicht bei Gen-Tests und DNA-Untersuchungen!

Durch die fortschreitende medizinische Entwicklung wird es immer gezielter möglich, das Risiko für den Eintritt bestimmter Erkrankungen vorherzusagen. Ein geläufiges Mittel stellen hierfür Gen-Tests und DNA-Analysen dar, mithilfe derer genetische Dispositionen für verschiedene Krankheiten festgestellt werden können. Doch obwohl diese Technologien vielversprechend sind und auf den ersten Blick Fortschritt und medizinischen Nutzen versprechen, bergen sie vor allem für Versicherte erhebliche Risiken – insbesondere im Zusammenhang mit der privaten Krankenversicherung (PKV).
 

DNA-Tests und das Risiko für Versicherer und Versicherte

Ohne Zweifel ist die Möglichkeit, genetische Risiken frühzeitig zu erkennen, eine positive Entwicklung und ein Zeichen des medizinischen Fortschritts. Gen-Tests können wertvolle Informationen liefern, die dazu beitragen, individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln und das eigene Gesundheitsmanagement zu verbessern. Doch leider wächst mit der Erkenntnis auch das Wissen um den Eintritt möglicher Erkrankungen oder das Vorhandensein bereits bestehender genetischer Prädispositionen.

Dieses Wissen kann jedoch nicht nur positive Auswirkungen haben. In Bezug auf die private Krankenversicherung entsteht ein erhebliches Problem: Möchte man beispielsweise in die PKV wechseln, eine Krankenzusatzversicherung abschließen oder die Erhöhung des Krankentagegeldes vornehmen, ist dies nur durch die vorherige Beantwortung von Gesundheitsfragen möglich. Und genau hier liegt der Point of no Return.
 

Das Wissen um Vorerkrankungen macht den Abschluss eines ergänzenden Versicherungsschutzes fast unmöglich

Immer dann, wenn eine Personenversicherung neu abgeschlossen oder der Versicherungsschutz erweitert wird, ist eine vorherige Gesundheitsprüfung unumgänglich. Diese Prüfung dient dem Versicherer dazu, das Risiko einer möglichen Erkrankung des Antragstellers einzuschätzen und entsprechend die Versicherungsprämie zu kalkulieren oder den Versicherungsschutz abzulehnen.

Die Gesundheitsfragen sind in der Regel so formuliert, dass sie detaillierte Auskünfte über sämtliche medizinischen Untersuchungen, inklusive Vorsorgeuntersuchungen, deren Datum und Ergebnis, erfordern. Sollten dabei relevante Informationen, insbesondere aus DNA-Tests oder Gen-Analysen, bewusst verschwiegen oder falsch beantwortet werden, riskiert man schwerwiegende Konsequenzen. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass der Versicherer den Vertrag anfechtet oder die Leistung verweigert, wenn eine verschwiegenene Erkrankung später tatsächlich eintritt.

Dieses Szenario führt dazu, dass Menschen, die durch einen Gen-Test erfahren haben, dass sie ein erhöhtes Risiko für eine bestimmte Erkrankung tragen, in einer schwierigen Lage sind. Denn mit dem Wissen um diese genetische Disposition sinken ihre Chancen erheblich, einen ergänzenden Versicherungsschutz zu akzeptablen Konditionen abzuschließen. Im schlimmsten Fall wird der Abschluss einer zusätzlichen Krankenversicherung sogar komplett unmöglich.
 

Wichtig: Vor Untersuchungsbeginn Versicherungsschutz prüfen und optimieren

Um sich vor den möglichen negativen Konsequenzen eines Gen-Tests oder einer DNA-Untersuchung zu schützen, ist es essentiell, den bestehenden Versicherungsschutz bereits vor der Durchführung solcher Tests genau zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Dies bedeutet konkret, dass Versicherte bereits im Vorfeld sicherstellen sollten, dass sie umfassend und passend versichert sind, bevor sie sich für eine genetische Untersuchung entscheiden.

Besonders wichtig ist es, bestehende Policen auf eventuelle Lücken zu überprüfen und – falls erforderlich – den Versicherungsschutz zu erweitern, bevor neue gesundheitliche Informationen vorliegen, die die Versicherungsfähigkeit negativ beeinflussen könnten. Wer bereits über einen vollständigen und gut ausgestatteten Versicherungsschutz verfügt, steht nach der Durchführung von Gen-Tests und DNA-Analysen nicht vor dem Problem, neue oder erweiterte Versicherungen abschließen zu müssen.
 

Gen-Tests und DNA-Analysen bieten die Möglichkeit, wertvolle Einblicke in die eigene gesundheitliche Zukunft zu gewinnen. Doch genau dieses Wissen kann zum Nachteil werden, wenn es um den Abschluss oder die Erweiterung von Versicherungen geht. Versicherte sollten sich daher im Vorfeld gut informieren und ihren Versicherungsschutz prüfen, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Vor allem in der privaten Krankenversicherung kann es ratsam sein, sich vor der Durchführung solcher Tests beraten zu lassen, um den bestmöglichen Versicherungsschutz zu gewährleisten und die eigene Gesundheit optimal abzusichern.

 


 

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