Diese Zusatzleistungen wissen Privatversicherte zu schätzen!

Das Angebot von Zusatzservices ist ein Instrument für private Krankenversicherer, um sich über attraktive Tarife hinaus im Wettbewerb zu positionieren. Einer kürzlich durchgeführten der Versicherungs-Rating-Agentur Assekurata zufolge stehen 93 Prozent der Versicherten solchen Angeboten ausgeschlossen gegenüber, allerdings kennt nur jeder Zweite tatsächlich die Zusatzservices seines Anbieters.

Bezüglich Marketing und Kommunikation bleibt also offensichtlich noch einiges zu tun. Doch welche Zusatzservices werden überhaupt geschätzt? Gibt es eindeutige Präferenzen? Sind sie bei allen Versicherten gleich oder bestehen Unterschiede? Mit diesen Fragen hat sich Assekurata im zweiten Teil seiner Untersuchung befasst, an der insgesamt 516 PKV-Versicherte teilgenommen haben. Die Ergebnisse waren zum Teil überraschend.
 

Zusatzservices von A bis Z - elektronisches Rezept meistgeschätzt

Die Bandbreite der möglichen Zusatzservices ist groß und reicht von A wie „Arzneimittelservice“ oder „Ärzte-Hotline bzw. medizinische Beratung am Telefon“ bis Z wie „Zweitmeinungsservice“ oder „Zugang zu Informationen rund um Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten“. In der Studie wurden die Präferenzen zu mehr als einem Dutzend verschiedener Service-Angebote abgefragt. Daraus ließ sich eine eindeutige Reihenfolge ermitteln.

Am meisten geschätzt wird danach das Angebot von „elektronischen Rezepten“ (53,1 Prozent der Teilnehmer). Auf den Plätzen 2 und 3 folgen „Unterstützung bei der Facharzt- bzw. Spezialistensuche“ (49,8 Prozent) und das Angebot eines „Zweitmeinungsservice“ (45,5 Prozent). Ebenfalls häufig genannt werden „Termin-Erinnerungsservice“ (43,0 Prozent), die „elektronische Patientenakte“ (43,0 Prozent), „ Unterstützung bei der Organisation von Reha-/Klinikaufenthalten“ (41,5 Prozent) und „Zugang zu Informationen rund um Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten“ (40,1 Prozent).
 

Männer digitalaffiner - altersbedingte Unterschiede schwinden

Die Präferenz-Reihenfolge ist bei gesunden Versicherten ähnlich wie bei chronisch Kranken, nur die Gewichtungen unterscheiden sich etwas. So ist chronisch Kranken aus verständlichen Gründen der Zugang zu Infos bezüglich Erkrankung und Behandlung wichtiger als Gesunden, das gilt auch für Services, die die ärztliche Therapie unterstützen wie Gesundheits-Apps oder Coaching-Programme. Überraschenderweise sind Arzneimittelservice oder digitale Rezepte bei chronisch Kranken dagegen nicht so stark gefragt.

Bei digitalen Zusatzservices zeigen sich klare Geschlechterunterschiede. 50 Prozent der Männer sind offen für solche Angebote, bei Frauen dagegen nur 36 Prozent. Dafür werten deutlich mehr Frauen (45 Prozent) als Männer (39 Prozent) „Unterstützung bei der Organisation von Reha-/Klinikaufenthalten“ für sich als nützlich.

Das Alter spielt bezüglich der Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Zusatzservices eine zunehmend geringere Rolle. Auch Versicherte im Rentenalter sehen solche Angebote positiv. Klare altersbezogene Unterschiede gibt es nur bezüglich der Service-Leistungen. Die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen präferiert am stärksten Gesundheits-Apps und die elektronische Patientenakte. Bei Jüngeren (Altersgruppe 30 bis 39 Jahre) besteht dagegen das höchste Interesse beim elektronischen Rezept und beim Termin-Erinnerungsservice. Dies mag aus den unterschiedlichen Lebenssituationen der einzelnen Gruppen zu erklären sein.
 

Digitalschub durch Corona?

Die größere Akzeptanz der digitalen Angebote gerade bei älteren Versicherten ist womöglich auch eine Corona-Folge. Im Zuge der Pandemie haben die Versicherer ihre Angebote in diesem Bereich deutlich ausgeweitet. Und viele Versicherte sahen und sehen sich dazu veranlasst, davon intensiver Gebrauch zu machen als in Vor-Corona-Zeiten.

 

 

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