Ein Besuch beim Zahnarzt gehört nur für die wenigsten Bundesbürger zu den Wunschterminen im persönlichen Kalender. Spätestens wenn schon akute Beschwerden bestehen, kommt man nicht darum herum. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten eigentlich Standard sein. Damit ließe sich oft Schlimmeres verhindern.
Längst nicht jeder macht davon Gebrauch. Glaubt man einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag eines deutschen Direktversicherers, mussten rund 71 Prozent der Deutschen mindestens einmal zum Zahnarzt, wenn es eigentlich zu spät ist - als ein Loch im Zahn „fühlbar“ war. Bei Karies droht nicht nur unangenehmes Bohren, sondern im schlimmsten Fall der Zahnverlust. Einem Viertel der Befragten war aus diesem Grund bereits „ein Zahn gezogen“ worden. Bei älteren Menschen ist das Karies-Risiko naturgemäß größer als bei jüngeren. Immerhin hatte auch fast die Hälfte der 18- bis 29jährigen schon mal ein Karies-Problem. Bei den 30- bis 44jährigen sind es 79 Prozent.
Jeder Fünfte ist mit seinen Zähnen unzufrieden
Dabei ist es nicht immer nur Karies, die Sorgen macht. In der Umfrage, an der gut 1.000, repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 18 Jahren teilnahmen, gab fast jeder Fünfte an, wenig oder gar nicht zufrieden mit der Zahnoptik - dem Aussehen der eigenen Zähne - zu sein. Ein gutes Drittel der Teilnehmer klagte über eine oder mehrere Zahnfehlstellungen. 47 Prozent kannten das Problem eines abgebrochenen Zahns.
Bei der Mundhygiene zeigten sich unterschiedliche Praktiken. Immerhin erklärten rund drei Viertel der Befragten, sich regelmäßig zweimal am Tag die Zähne zu putzen. Sechs Prozent greifen sogar häufiger am Tag zur Zahnbürste. Es gibt aber offensichtlich auch etliche, die es mit einmal Putzen (oder noch weniger) bewenden lassen. Frauen sind der Umfrage zufolge sorgfältiger als Männer. 88 Prozent der Teilnehmerinnen putzen sich mindestens zweimal täglich die Zähne, bei den männlichen Befragten sind es nur 72 Prozent.
Mit zunehmendem Alter wird das Thema „Zahnersatz“ wichtiger. In der Altersgruppe 30- bis 44 Jahre hat erste jeder Siebte einen Zahn verloren, in der Altersklasse der 45- bis 59jährigen ist es schon fast jeder Dritte. Einen abgestorbenen Zahn haben von den 30- bis 44jährigen 21 Prozent, in der nächsthöheren Altersgruppe sind es doppelt so viele.
Auch wichtig - ein ausreichender Zahnversicherungsschutz
Die Befragung zeigt, wie wichtig neben einer guten persönlichen Zahn(vor-)sorge auch ein guter Zahnversicherungsschutz ist. Hier bestehen in den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen erhebliche Lücken. Die GKV zahlt nur die Regelversorgung beim Zahnarzt. Damit wird zwar die übliche Karies-Behandlung abgedeckt, auch einige andere Standard-Leistungen gehören dazu.
Unzureichend sind aber die Kostenübernahme bei Zahnersatz oder Kieferorthopädie. Bei Zahnersatz werden nur geringe Festzuschüsse bezahlt, kieferorthopädische Leistungen beschränken sich auf Kinder oder Jugendliche. GKV-Mitglieder müssen daher oft selbst tief in die Tasche greifen, wenn sie eine ihren Vorstellungen entsprechende Behandlung wünschen. Der finanzielle Eigenbeitrag kann schnell einige Tausend Euro ausmachen.
Eine Absicherung ist hier über private Zahnzusatzversicherungen möglich. Praktisch jeder private Krankenversicherer hat sie im Angebot - mit unterschiedlichen Ausgestaltungen. Ein Vergleich lohnt. Mit einer privaten Zusatzversicherung lässt sich das finanzielle Risiko bei „außergewöhnlichen“ Zahnbehandlungen erheblich reduzieren - im günstigsten Fall um hundert Prozent. Das erklärt warum gerne davon Gebrauch gemacht wird. Rund 80 Prozent der privaten Krankenzusatzversicherungen sind Zahnzusatzversicherungen. Ende 2017 bestanden fast 16 Millionen Verträge.